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Stimmen aus der casayohana-Familie melden sich zu Wort

von Annette Büttel08.10.2024

Wir haben mit peruanischen und deutschen Mitarbeiterinnen, langjährigen Begleiterinnen, ehemalige Kurzzeitlerinnen, einer Mama und einer jungen Frau aus dem Projekt und Bine über casayohana gesprochen.

Frage 1: Was bedeutet dir persönlich casayohana?


Bine, Leitung von casayohana seit 2013 (54J.)

Es ist für mich eine große Freude zu sehen, wie Menschen für andere zusammenarbeiten. Aber es ist auch ein tägliches Lernfeld Gott das Unmögliche zuzutrauen – ihm zu vertrauen. Nicht zuletzt werde ich mir täglich bewusst, wie groß Gott ist und wie anders seine Pläne für die Menschen sind.

Fiorella, Leiterin der Schule (27 J.): 

Für mich ist casayohana Familie, in der wir alle zusammenarbeiten, damit es Kindern und Eltern gut geht.

Anabel, ebenfalls in der Schule aktiv (27J.): 

casayohana sind für mich Personen, die ein tolles Herz haben und vielen Familien helfen.

Sophia, ehem. Kurzzeitlerin (25J.):

casayohana ist ein Herzensprojekt für mich. Es ist für mich ein Beispiel, wie Gott aus einer mutigen Person, die bereit ist ihm zu dienen, etwas riesiges und wundervolles machen kann, das anderen Menschen enorm hilft. casayohana bedeutet für mich mit vielen tollen Personen verbunden zu sein, die das gleiche Anliegen haben wie ich. Dadurch bedeutet casayohana für mich Familie, hier in Deutschland und auf der anderen Seite der Welt.

Anne, ehem. Kurzzeitlerin (27J.):

Ein Ort der Gemeinschaft und ein zweites Zuhause, in dem Liebe gelebt wird und alle Menschen Zuflucht finden können. casayohana ist wie eine große Familie. 

Ruth Noemi (21J.), Studentin bei Mujeres de Oro, Mitarbeiterin, Mutter von Eythan (18 M.):

casayohana für mich ist von klein auf Zufluchtsort und Hilfe, die bis heute für mich da ist.

Maria Guadalupe, ehem. Leitung der NGO Paz y Esperanza (70 J.): 

casayohana ist ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Wir haben davon geträumt, wir haben es entwickelt, aber jetzt ist es eine Realität. Es hinterlässt Spuren bei den Leuten, es führt sie in die Verantwortung und eröffnet ihnen einen Horizont über das hinaus, was sie vorher gesehen haben.

Megumy, ehem. Stellvertretung von Bine, heute Mitarbeiterin (32J.): 

casayohana ist ein Segen und meine Familie. Es ist ein Segen, weil es mein Herz erfüllt. Ich kenne so viele Kinder von klein auf. Jetzt sehe ich sie jetzt fünf, sechs Jahre später und ihnen geht es besser. Und selbst wenn sie immer noch nicht laufen oder sprechen, hat es die Familien voll verändert. Es hat sich ein Vertrauen entwickelt. Sie kommen auf einen zu und erzählen, wie es ihnen wirklich geht. Die Kinder lächeln mich an, umarmen mich, dann bete ich: „Danke, Gott“ Ich hab das Gefühl, dass wir eine gute Arbeit machen.

Marisol, Mama von Rey Cristofer und Flor Maydaly (25 J.): 

casayohana ist immer eine große Hilfe mit den Lebensmitteln, mit Fahrtkosten, wenn wir hierherkommen, mit Therapien für meinen Sohn. Sein Rücken hat sich schon sehr verbessert. Ich bin so dankbar.

Nelli, Therapeutin in casayohana seit Febr. 2021 (33J.): 

Es ist ein Ort, wo man den Wert des einzelnen Menschen sieht und in ihn investiert, auch wenn es nach Zahlen nicht rentabel ist. So wie Gott es auch tut. Das spiegelt Gottes Wesen wider und ich lerne so, wie Gott ist. Er gibt und gibt und gibt ohne Vorleistung oder Gegenleistung zu erwarten. Das macht was mit meinem Denken über ihn.

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Nelli, Therapeutin

Frage 2: Warum bist du (immer noch) Teil von casayohana)


Maria Guadalupe, ehem. Leitung der NGO Paz y Esperanza (70 J.): 

Es ist ein Werk Gottes. Und ich habe das Gefühl, dass ich es unterstützen muss. Außerdem ist es die Not: die Kinder mit Behinderungen sind eine stark benachteiligte Gruppe der Gesellschaft, die kaum Unterstützung vom Staat bekommt. Ich muss einfach helfen. Und nicht zuletzt: Bine ist eine wertvolle Freundin und Schwester in Christus für mich. Was sie auch tut, dabei möchte ich sie unterstützen.

Megumy, ehem. Stellvertretung von Bine, heute Mitarbeiterin (32J.): 

Es erfüllt mein Herz. Ich hatte zu Gott gesagt: „Ich möchte das machen, was du für mein Leben vorgesehen hast und dir dienen.“ Und das mache ich jetzt in casayohana: Gott dienen, meine Zeit und meine Gaben einsetzen, damit diese Familien heilen können.

Ruth Noemi (21J.), Studentin bei Mujeres de Oro, Mitarbeiterin, Mutter von Eythan (18 M.)

Bine hat mir gesagt: „Wir haben dich voll lieb. Ich bin wie eine Mama für dich.“ Und jedes Mal, wenn sie kam, habe ich voller Vorfreude auf sie gewartet. Eines Tages sagte sie mir: „Du wirst in casayohana arbeiten. Wir bauen ein Haus. Und dort kannst du dann arbeiten.“ Und jetzt arbeite ich wirklich hier. Auch bin ich jetzt Teil vom Studentinnen-Programm „Mujeres de Oro.“ Ich mag die Workshops, weil ich dort viele Dinge lerne, die ich noch nicht weiß.

Marisol, Mama von Rey Cristofer und Flor Maydaly (25 J.): 

Ich wollte eigentlich schon wegen familiärer Probleme aus dem Projekt gehen. Aber Bine hat uns besucht, hat mit mir und meinem Mann geredet. Sie hat meinen Mann überzeugt, dass es für unsere Kinder weiterhin wichtig ist. Und so bin ich noch im Projekt.

Fiorella, Leiterin der Schule (27J.)

Mir gefällt es zu dienen, mir gefällt die Art, wie alle arbeiten und mit den Familien umgehen und ich will ein Teil davon sein.

Anabel, ebenfalls in der Schule aktiv (27J.)

Ich helfe in der Schule, weil es mir gefällt mit Kindern zu arbeiten.

Anne, ehem. Kurzzeitlerin (27J.):

Es gibt viele Gründe. Als ich vom Kurzzeiteinsatz wieder kam, war ich so mit casayohana verbunden, dass ich trotzdem von Deutschland aus irgendwie mithelfen wollte und deshalb seitdem in der Stiftung tätig bin und auch schon mal wieder in Peru war. Es macht mir bis heute Freude zu sehen, wie unsere Hilfe unmittelbar bei den Menschen dort ankommt und mir sind alle Leute dort sehr ans Herz gewachsen.

Sophia, ehem. Kurzzeitlerin (25J.):

Aus unterschiedlichen Gründen. Ich finde die Arbeit, die in Peru so vielen Menschen und Familien hilft, unglaublich wertvoll. Außerdem haben wir in Deutschland ein tolles Team. Und mir sind das wachsende Team in Peru und viele Kinder ans Herz gewachsen. Nicht zuletzt ist es genial zu sehen, wie es so ein Segen ist, und genial, dass ich durch mein Engagement hier und durch Besuche daran Anteil habe.

Nelli, Therapeutin in casayohana seit Febr. 2021 (33J.): 

Die Stärke von casayohana ist das ganzheitliche Konzept und wir merken die Arbeit, Beziehungen und Entwicklung brauchen Zeit. Und es ist sehr viel gewachsen, das Team, die Familien … Die Arbeit von casayohana ist deshalb auf Langfristigkeit ausgelegt. Das ist die Stärke. Wir begleiten Familien lange und oft erst dann entwickelt sich Vertrauen und die eigentlichen Probleme kommen ans Licht und können heilen. Das zu sehen, ist für mich sehr schön. Natürlich bin ich auch geblieben, weil es mir gefällt. (herzhaftes Lachen)


Frage 3: Was bedeutet casayohana für die Region Andahuaylas?


Maria Guadalupe, ehem. Leitung der NGO Paz y Esperanza (70 J.): 

Es ist ein Segen, ein ganz fassbarer Segen, weil gehandelt und geholfen wird. Neben den sozialen Hilfen, erfahren die Familien Liebe, Respekt, eine offene Tür und sind immer willkommen. Man handelt, wenn man Bedürfnisse bei den Familien sieht und vertröstet sie nicht auf später. Und casayohana kooperiert auch mit den offiziellen Stellen und Behörden der Region, damit auch sie ihre Verantwortung übernehmen.

Megumy, ehem. Stellvertretung von Bine, heute Mitarbeiterin (32J.): 

Für Andahuaylas ist es wie ein „Aufatmen“, eine „Linderung“ inmitten von vielen Schwierigkeiten, großer Gleichgültigkeit vonseiten der Regierung, auch von den Familienangehörigen. Sie wenden den Kindern mit Behinderungen den Rücken zu, weil für sie die Behinderung eine Strafe ist, in vielen Fällen sogar eine Strafe Gottes. casayohana schenkt diesen Familien Linderung, hilft, damit Herzen und Familien durch Gottes Liebe heilen können.

Ruth Noemi (21J.), Studentin bei Mujeres de Oro, Mitarbeiterin, Mutter von Eythan (18 M.)

Alle hier sehen: Es ist eine Familie, die alle Kinder liebt und mit offenen Armen empfängt, auch die Kinder, die eine Behinderung und hier oft keinen Wert haben. 

Marisol, Mama von Rey Cristofer und Flor Maydaly (25 J.): 

Die Leute fragen mich oft nach casayohana. Sie haben gesehen, dass es meinem Sohn jetzt besser geht. Sie fragen mich, ob auch ihre Kinder zu casayohana gehen können. Ich sage ihnen dann, dass sie nach Talavera gehen müssen, um dort selbst bei Bine nachzufragen. casayohana gibt Hoffnung in der Region.

Nelli, Therapeutin in casayohana seit Febr. 2021 (33J.): 

casayohana hat an Bekanntheit zugenommen – die meisten kennen es in Talavera, viele auch in Andahuaylas. Es entsteht das Bewusstsein, dass sich das Engagement in Menschen lohnt, die abseits der Gesellschaft stehen und verachtet sind, gemobbt werden und leiden. Auch bei unserem Personal gibt es viele Vorurteile gegenüber den Familien, mit denen wir arbeiten. Das wird durch die Arbeit abgebaut. Und es hat einen ganz großen eigenen Impakt auf die Familien selbst. Dadurch, dass mit allen in der Familie gearbeitet wird.  

Bine, Leitung von casayohana seit 2013 (54J.):

Durch die Beschäftigung mit den Randgruppen der Gesellschaft sensibilisiert casayohana Menschen, Politiker und Institutionen für den Wert des Menschen. Durch Spiel und Spaß auf dem Campus wird gezeigt: Behinderte sind Menschen wie du und ich. casayohana steht durch die Bildungsarbeit klar ein für Menschenrechte. Und klar: casayohana bedeutet Hoffnung für diese Region.

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