Fiorella und Anabel berichten von ihrem ersten Europa-Besuch
Fiorella und Anabel Enciso sind Zwillingsschwestern und leben in Talavera, Peru. Im August 2024 besuchten die beiden jungen Frauen zusammen mit Bine Vogel, Leiterin von casayohana, Deutschland. Es war ihr erster Besuch in Europa. Doch wie kamen sie dazu? Welche Erlebnisse und Eindrücke haben beide gemacht und was nehmen sie mit von Deutschland? Wir haben nachgefragt:
Welche Beziehung habt ihr zu casayohana?
Fio: Ich bin Leiterin der Schulabteilung und Lehrerin bei casayohana, außerdem ist casayohana meine Familie. Dort arbeiten wir gemeinsam daran, den Familien ein würdevolles Leben zu ermöglichen. casayohana ist Hoffnung für die Familien, deshalb fühle ich mich als Teil dieser Familie und bin sehr glücklich darüber. Und ich identifiziere ich mich mit allem, was casayohana repräsentiert.
Ana: Momentan arbeite ich dort im Bildungsbereich.
Wie habt ihr casayohana kennengelernt?
Fio: Ich war von Anfang an dabei, als casayohana gegründet wurde, und habe Bine durch Putzen unterstützt und mir so ein bisschen Geld verdient.
Ana: Ich kenne casayohana auch seit Beginn an über Bine; so habe ich die Ideen und Pläne mitbekommen und jetzt ist daraus Wirklichkeit geworden.
Wie kam es zu einem Besuch in Deutschland?
Beide: Während unserer Ausbildung sprachen wir öfter mit Bine darüber. Sie meinte, dass sie uns nach Abschluss unserer Ausbildung mitnehmen würde. Und jetzt war es soweit: wir konnten fliegen!
Wie lange wart ihr in Deutschland?
Ana: Wir waren für zwei Wochen zu Besuch in Deutschland. Beide lachen und meinen wehmütig: Es war viel zu kurz!
Wie habt ihr die Zeit in Deutschland verbracht?
Fio: Wir haben viele Dinge in Deutschland erlebt: z.B. haben wir Annette und Matthias besuchen und ihr Zuhause kennengelernt, wir waren schwimmen am See, sind im Wald spazieren gegangen. Das ist etwas ganz besonderes, weil es das so bei uns gar nicht gibt. Wir haben leckeres Essen gegrillt, Souvenirs eingekauft, Sehenswürdigkeiten, wie Schloss Neuschwanstein besucht, mit Freunden Volleyball gespielt, wir waren im Zoo und einem Vergnügungspark, sogar in einem Kletterpark konnten wir unseren ersten Kletterversuche machen. Außerdem haben wir einen Filmabend erlebt und uns mit anderen Freiwilligen, die schon in casayohana waren, getroffen. Das war sehr, sehr schön, sie wiederzusehen.
Ana ergänzend: ...und wir haben Städte und verschiedene neue Gerichte kennengelernt, ein bisschen deutsches Leben und die Kultur.
Was waren eure Highlights?
Fio: Es war sehr schön, die (ehemaligen) Freiwilligen von casayohana zu sehen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Auch Annette und Matthias daheim kennenzulernen, hat mir sehr gefallen. Ich denke, jeder Tag ist eine schöne Erinnerung, daher kann ich mich nicht für eine entscheiden. Jeder Tag brachte etwas Neues.
Ana: Ich habe drei Lieblings-Erinnerungen: Erstens, als wir im Freizeitpark waren, der so sicher war, dass ich es nicht glauben konnte. Man musste nichts unterschreiben, weil sie wussten, dass nichts passieren würde. Zweitens, die Filmabende mit Anne und Sofi. Ich hätte nie gedacht, dass ich sie wiedersehen würde, und das hat mich sehr glücklich gemacht, sie wiederzusehen! So schön die Zeit mit ihnen verbringen zu können. Drittens fand ich es klasse, als wir zum See gingen. Ich fühlte eine Ruhe in meinem Herzen, und wir haben meinen Lieblingssport, Volleyball gespielt - Volleyball im Regen!! Es war sooo schön, und danach gingen wir Pizza essen und spielten Brettspiele.
Was hat euch nicht so gut gefallen?
Fio: Hm, ich auf jeden Fall, dass die Zeit so schnell verging. Und dass man in den Restaurants keine eigenen Getränke verzehren darf, das ist sehr ungewohnt für uns. Auch dass es keine „tiendas“ (kleine Geschäfte, die alles für den täglichen Bedarf haben und es an jeder Straßenecke gibt) gibt und es nicht viel Musik gab.
Ana: Ja und dass man keine Musik laut hören kann und dass Fahrräder dort fahren, wo auch die Fußgänger gehen. Sie lacht.
Was hat euch in Deutschland besonders gut geschmeckt?
Beide überlegen und lächeln, dann ...
Fio: Mir haben die Würstchen, Fanta, eine weiße Soße, das Brot und Eis mega lecker geschmeckt.
Ana: Ja, ich mag auch die Würstchen sehr und Getränke mit weniger Zucker.
Gibt es etwas, das ihr gerne mit nach Peru mitnehmen würdet?
Fio: Ich würde gerne die Sicherheit, Sauberkeit, Organisation mitnehmen. Außerdem habe ich gesehen, dass es nicht viel Gewalt gibt und keine Hunde auf der Straße, die einen beißen könnten.
Ana: Wow, es wären viele Dinge. Ich mag es, dass die Leute freundlich sind und es viele schöne Parks gibt. Es gibt wirklich viele Dinge, die ich nach Peru mitbringen würde, aber ich könnte mich nicht für eines entscheiden.
Möchtet ihr Deutschland noch einmal besuchen?
Fio: Jaa, ich würde gerne zurückkehren, um noch viele andere Dinge zu sehen und zu tun und ich würde gerne den Deutschen mehr von Lateinamerika zeigen.
Ana: Ich würde auch sehr gerne nochmal kommen.
Vielen Dank für euren Eindrücke!
